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„JobBox“ stellt Jugendlichen zur Berufsorientierung einen Paten an die Seite

Sich für eine Ausbildung oder einen Beruf zu entscheiden, ist gar nicht so einfach. Erst recht, wenn man erst 14 Jahre alt ist. „Was ich mal machen möchte, da hatte ich keine Ahnung“, erzählt mir Saki. Inzwischen hat er seinen Hauptschulabschluss gemacht und eine Lehrstelle gefunden, auf die er sich freut. Geschafft hat er das zusammen mit seinem Jobpaten Andy Kögl, Jugendmissionar beim CVJM Dettingen und Leiter des Projekts „JobBox“.

Um was geht’s bei dem Projekt?

Das Projekt ist eine außerschulische Kooperation mit der örtlichen Gemeinschaftsschule. „Wir gehen mit Paten auf die Abschlussklassen zu und bieten den Jugendlichen an sie im 1:1 Tandem in der Berufsorientierung zu begleiten“, erklärt Kögl. „Das hat mich sofort interessiert und ich hab mich gleich angemeldet“, ergänzt Saki bei meinem Besuch im Ermstal.

Möglichkeiten ausloten, Praktika machen

Zusammen überlegte er mit Andy Kögl nun, was zu ihm passt und welche Gaben und Fähigkeiten er hat. Los ging es für Saki mit der Überlegung, etwas im IT-Bereich zu machen. Durch die Gespräche und die Erstellung eines Persönlichkeitsprofils merkte er dann, dass er zwar gerne am Computer sitzt, die Richtung als Beruf aber doch nicht so gut zu ihm passt. „Dass sich das im Laufe der Zeit verändert hat, war spannend“, so Kögl. Berufe, die in die engere Auswahl kamen, hat Saki dann durch ein Praktikum getestet. „So habe ich festgestellt, dass mich der Beruf Fachkraft für Lagerlogistik interessiert“. Drei andere Berufe konnte er durch den Einblick in die Praxis ausschließen: „Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker und Maler, das war nichts für mich“. Neben der Hilfestellung bei der Berufswahl, war es für Saki besonders hilfreich, dass ihn dann jemand beim Bewerbung schreiben unterstützt. Dafür gibt es neben der Beratung durch den Paten im CVJM einen extra eingerichteten Schülerarbeitsplatz mit Laptop und WLAN.

Wollen muss man selbst

Sich dort hinsetzen muss man allerdings selbst. „Was wir gemerkt haben ist, dass es auch viel Einzelinitiative von den Schülern braucht. Manche Schüler merken: Das ist mir zu anstrengend. Andere nehmen nicht am ganzen Programm teil, sondern kommen wegen einer konkreten Hilfestellung. Das ist natürlich auch in Ordnung“, erklärt Kögl. Saki bereut es nicht, teilgenommen zu haben. „Ich bin immer gerne gekommen und sage jetzt den Leuten, dass sie mitmachen sollen.“ Und auch sein Pate ist nach zwei Projektjahren immer noch motiviert: „Hier können wir CVJM-Arbeit alltagsrelevant für den Ort gestalten.“

Was dient euch?

Das war auch die Ausgangsfrage für die Entstehung des Projekts. „Nach Jeremia 29,7 „Suchet der Stadt Bestes“ haben wir uns gefragt, wo und wie wir unserem Ort dienen können. Wir wollen geben, was ihr braucht – damit haben wir der Schule ein Angebot gemacht, das sie nicht ausschlagen konnte“. Im Zusammenspiel mit der Schulleitung entstand so das Projekt „JobBox“. Seit Beginn wurden rund 30 Schülerinnen und Schüler begleitet.

Wie geht es nun für Saki weiter?

Offiziell ist das Patenprogramm nun zu Ende. Im September wird er seine Ausbildung beginnen, in Verbindung mit der mittleren Reife. Die Zwei werden während der Ausbildung aber trotzdem weiter Kontakt halten. Um zu reflektieren wie es läuft. Für die ein oder andere Spaßaction. Immer dem Köglschen-Motto gemäß: „Hey Bruder, meld‘ dich mal!“

Autorin:
Katharina Merklein, Vikarin und von Juli bis August 2017 Hospitantin im EJW

Weitere Infos:

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