„Meine erste Reaktion war ja »das ist ja eine nette Idee, aber ich bin kein Läufer«“, gesteht Dekan Frithjof Schwesig aus Blaubeuren am Telefon. „Dann aber faszinierte mich die Idee am Stuttgart-Lauf über das EJW-Laufteam teilzunehmen“.
Seit 2011 ist das EJW mit einem Team am Stuttgart-Lauf dabei. In diesem Jahr gingen 129 Läuferinnen und Läufern gemeinsam auf die Strecke – so viele wie noch nie zuvor. Einer von ihnen: Frithjof Schwesig, der aus seiner Faszination eine Tat werden ließ. Oder genauer gesagt – viele Taten. Fünf Monate, dreimal pro Woche. Denn Schwesig startete sein Training als Laufneuling. Sein ambitioniertes Ziel: Den Halbmarathon schaffen.
Ein sympathisches Bild von Kirche
Das kam nicht nur bei seiner Gemeinde und der Presse, sondern auch bei Menschen, die weniger eng mit der Kirche verbunden sind, gut an. Denn es wurde deutlich, dass auch ein Dekan sich nicht zu schade ist, für seine Sache zu schwitzen – die Renovierung des Matthäus-Alber-Gemeindehauses. Für diese ging die Kirchengemeinde Blaubeuren schließlich mit drei Läufern und 45 Spenderinnen und Spendern an den Start.
Laufen für ein eigenes Projekt
Ein anderes Projekt stellte das Bezirksjugendwerk Nürtingen ein. Gesammelt wurde für das Fest am Reformationstag – und das „hat uns mehr Geld eingebracht als erwartet“, berichtet Michael Merk, einer der Läufer und selbst absoluter Lauf-Fan. Seit zwei Jahren ist es nun möglich als Bezirk oder Gemeinde ein eigenes Projekt über das EJW einzustellen und dafür zu laufen. Teilnahme: steigend.
… und neben dem Geld …
Ein Effekt neben den Geldern ist, „dass der Bekanntheitsgrad für das Projekt hochgeschnellt ist“, berichtet Schwesig. „Das gibt uns Hoffnung bei weiteren Fundraising-Aktionen“. Nicht ganz unwesentlich war dabei sicherlich auch die Tatsache, dass neben ihm noch zwei weitere Dekane gewonnen werden konnten. „Die Idee hat schon Wirkung gehabt, dass sich die mittlere Leitungsebene zusammentut. Da kommt Kirche ganz sympathisch rüber“. In Nürtingen ist eine kleine Gemeinschaft entstanden, die einmal die Woche zur Vorbereitung miteinander trainieren ging. „Da lernt man sich auf einer komplett anderen Ebene kennen“, erzählt Merk und rät darum anderen Bezirken, die mitmachen wollen, solche Laufgruppen zu gründen. „Gut ist außerdem, wenn einer dabei ist, dessen Herz dafür brennt“. Bei ihm jedenfalls hat es funktioniert: Schon im Juli haben sich Läufer gemeldet, die im nächsten Jahr wieder mitmachen wollen.
„Dieses Mitmachen ist einfacher, als man zunächst denkt“, hat Eberhard Schneider vom Förderverein CVJM Welzheim erlebt. Er selbst ist nicht mitgelaufen, weiß nun aber: „Läufer zu finden ist gar kein Problem. Eigentlich gibt es überall Läufer“. Ein bisschen mehr Ausdauer braucht es, Spender zu finden. „Dann allerdings kommt man auch an zusätzliche Spender“. Konkret sieht das dann so aus: Wer mitmachen will, meldet sich zweimal an: einmal unter www.stuttgart-lauf.de und dann beim EJW-Laufteam unter www.ejw-laufteam.de. Dort tragen sich auch die Sponsoren ein. Dann kann es eigentlich auch schon losgehen zum größten Laufevent in Süddeutschland: Mit einem EJW-Laufteam-Shirt in einer großen Laufgemeinschaft. „Die ist eine super Sache. Man weiß: der andere steht genauso im Glauben wie ich und läuft auch für ’ne gute Sache“, findet Merk.
Autorin:
Katharina Merklein, Vikarin und von Juli bis August 2017 Hospitantin im EJW
Aus unter uns 4/2017
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